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Interview mit Boris Pfeiffer vom 18.06.2007 |
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Im Juni diesen Jahres hatten wir die Gelegenheit zu einem Interview mit dem zweiten Drei ??? Kids Autor Boris Pfeiffer. Ohne zu zögern stellte er sich geduldig unseren Fragen und ließ uns ein wenig "hinter die Kulissen" blicken.
Oh … das mache ich aber kurz. Ich bin am 21. Februar 1964 in Berlin geboren, hier zur Schule gegangen, habe dann nach dem Abi als Buchhändler und Antiquar gearbeitet, bin Student und Taxifahrer gewesen, habe Gedichte geschrieben, bin als Statist beim Theater gelandet, wurde Regieassistent, führte dann Regie und fing an Stücke zu schreiben. 1994 landete ich am GRIPS Theater in Berlin, wo ich an mehreren Stücken mitgearbeitet habe. Danach besuchte ich die Drehbuchakademie der dffb, Berlin, und kam über das Drehbuchschreiben zurück zum Theater und zum Buch. Meine Theaterstücke sind alle beim Kiepenheuer Bühnenvertrieb verlegt, meine Bücher erscheinen bei Kosmos und bei Ravensburger. Im Moment läuft am GRIPS in Berlin „Wehr dich, Mathilda!“ – ein Stück über Mobbing in der Schule, das ich jedem besten Gewissens empfehle: Es ist eine klasse Inszenierung geworden, die in Berlin voll eingeschlagen hat. Und in Düsseldorf läuft „Ich knall euch ab!“ – die Inszenierung hat den Nordrheinwestfälischen Jungendtheaterpreis und den Publikumspreis gewonnen. Ich bin mit Giovanna verheiratet. Sie ist Italienerin und wir haben eine große Familie in Italien. Außerdem habe ich noch einen kleinen Bruder in Berlin, Oleg. So, das war’s.
Silke Arnold sprach mich vor einigen Jahren an. Sie ist Lektorin bei Kosmos und plante eine neue Erstleserreihe mit einem für Deutschland neuen Konzept. Die Idee war, farbig illustrierte Erstlesergeschichten herauszugeben, aber nicht Kurzgeschichten, wie üblich, sondern lange Geschichten, die über ein ganzes Buch erzählt wurden. Die Idee war also, junge Leserinnen und Leser dazu zu verlocken, ein ganzes – langes - Buch selber zu lesen. Dafür schrieb ich ein Konzept, das bei Kosmos Anklang fand. Und so entstanden die „Kira und Buttermilch“ Bücher. Presse und LeserInnenmeinungen findet ihr auf meiner Website (www.borispfeiffer.de) Einer der Gründe, dass Silke Arnold mich ansprach, war dass sie Theaterstücke von mir gesehen hatte und wusste, dass ich am GRIPS Theater in Berlin arbeitete, also für Kinder- und Jugendliche. Außerdem hatte sie mitbekommen, dass ich an einer Tierserie fürs ZDF mitschrieb, und das Thema Pferd sollte wichtiger Bestandteil der neuen Buchreihe sein. Ich habe dann tatsächlich noch sehr viel recherchiert, ehe ich mich an die Pferdebücher machte. Ich war mit Hufschmieden unterwegs, verbrachte eine Woche in einer Pferdepension bei Berlin und traf mich mit Reiterinnen, um über ihre Erfahrungen zu hören. Als die „Kira und Buttermilch“-Reihe dann mit dem achten Band auslief, kam ein Päckchen von Kosmos mit mehreren „Drei ??? Kids“ Bänden und der Frage, ob ich Lust hätte, weiter mit Kosmos zusammen zu arbeiten. Hatte ich.
Erstmal die Drei ??? eben. Drei Freunde sind natürlich literaturgeschichtlich eine grundlegende Konstellation, aber die drei ??? sind dies eben auch in besonderer Weise. Sie sind gut ersonnene und von guten deutschen Autoren, wie André Marx, weiter entwickelte Charaktere. Und dann sind das Besondere natürlich die Geschichten, in die sie geschickt werden. Ich will nicht alle meine Geheimnisse aufdecken, welche Geschichten ich warum für am besten gelungen halte. Aber ich selber kann mich als Autor in einer guten Geschichte mit den drei ??? vollkommen konsequent ausleben in meiner Lust am Erzählen, am Mysteriösen, an gut gesponnener Dramaturgie und am Zusammenspiel der Charaktere. Die Drei ??? Kids macht eben all dies auch aus, nur dass es insgesamt etwas einfacher gestrickt sein soll, als in einem Klassiker Band oder sonst einem Krimi. Dazu kommt ein wunderlicher Umstand, den ich weiter unten noch genauer beschreibe. Auf alle Fälle steht die Freude am Spiel, am Detektivischen, am geheimnisvollen Entdecken von Möglichkeiten vor der puren Realität. Das Urbild des Rätsels ist, denke ich, entscheidend.
Ja, das war sehr gut. Ich hatte bis dahin mehr Klassik-Bände als Kids-Bücher gelesen, insofern erschien mir die Seitenzahl immer noch eher gering. Insofern war es etwas Besonderes, den Jubiläumsband zu schreiben, kam mir aber eben auch sehr entgegen, weil ich mehr Raum zur Verfügung hatte, als es normalerweise in den Kids Bänden der Fall ist.
Ich habe die Drei ??? gelesen. Beileibe nicht alle Bücher, aber einige der ersten Bände. Die drei ??? und die flüsternde Mumie, … und der seltsame Wecker, … und der grüne Geist, … und der lachende Schatten, … und der unheimliche Drache. Wahrscheinlich habe ich gar nicht mal so viele Bücher gelesen, aber ich habe die Gestalten nie wieder vergessen. Mein persönlicher Bezug sind meine Erinnerung und die Liebe zu den Figuren.
Ich habe die Drei ??? vor der Hörspielzeit gelesen. Die Hörspiele habe ich übrigens nie gehört. Auch heute nicht. Ich bin reiner Leser. Ich war schon als Junge ein Bücherwurm. Ich hatte die Bände hauptsächlich aus der Bibliothek. Einige besaß ich auch. Es gibt keinen Lieblingsband. Aber es gibt Bilder in mir, die ich nie mehr vergaß. Ein Höhlensystem an der Steilküste. Ein Drache, der aus dem Wasser emporkam und hustete. Justus Jonas unnachgiebige Folgerichtigkeit. Bob Andrews und das Wort Recherche – das für mich als Autor in der Zukunft noch große Bedeutung annehmen sollte. Die Ängstlichkeit und ihre Überwindung bei Peter Shaw. Eine fast ebenso große Rolle spielte das Portrait von Alfred Hitchcock, dessen eingeworfene Fragen und Hinweise mich damals ja noch begleiteten. Natürlich spielt der Rolls Royce eine große Rolle. Morton ist ein Gestalt, die ich liebe. Das Bild von drei schaukelnden Luftballons auf Puppen im Fond des Rolls Royce ist mir unvergesslich, weil ich den Trick große Klasse fand.
Ich könnte auf beide Fragen mit „ja“ antworten. Natürlich ist es eine Einschränkung, da ich Fälle und Auflösungen auf einer deutlichen Spur und eher knapp erzählen muss. Auf der andern Seite schränkt das die grundlegende Phantasie überhaupt nicht ein. In den nächsten beiden Bänden, die ich gerade schreibe, werde ich mindestens so komplexe Fälle wie in Diamantenjagd erzählen. Die Frage lautet doch: Für wen schreibe ich? Natürlich für meine LeserInnen. Wenn sie mit dem Buch und seinen Figuren Freude, Spannung, Rätsel, Liebe zum Buch empfinden können und es gerne lesen; wenn ich es gleichzeitig mit Lust und Geist geschrieben habe - dann ist das Buch gelungen. Und darin liegt natürlich eine große Freiheit, so zu erzählen, dass meine Leser und ich es mögen. Das Schöne am Schreiben ist ja nun auch gerade das Gelesen werden. Ich bekomme viele Briefe von Lesern und Leserinnen und führe Gespräche bei Lesungen. Wenn mir ein Leser schreibt, für dieses Buch von Dir sind die Worte „Witz, Spannung und Action erfunden worden“, dann hat er eindeutig was davon gehabt. Wo also soll da eine Einschränkung für mich liegen? Übrigens sind auch im Theater Stücke für Jüngere mit am Schwersten zu schreiben. Gerade Jüngere verzeihen nichts. Wenn Du schlecht schreibst, langweilig oder weiß ich wie daneben, dann werden sie den Finger darauf legen und es dir sagen. Ich spreche natürlich auch mit Erwachsenen. Einer der schönste Sätze, den ich inzwischen mehrfach gehört habe, ist der: „Meine Tochter (oder mein Sohn) liest eigentlich nicht so gerne, aber dein Buch hat sie (er) ohne aufzuhören von Anfang bis Ende gelesen.“ - Das ist ein Riesending! Wenn der Fluss der Geschichte stimmt, wenn der Stil Bewegung hat, zum Lesen bringt; wenn bei den Drei ??? Kids der Fall die Leser packt – was nie für alle Leser zutreffen kann, weil die Interessen und Vorlieben verschieden und die Leser auch unterschiedlich alt sind – wenn die Geschichte aber viele Leser erreicht, dann ist ist es doch das, worum es geht. Insgesamt gehören darum die LeserInnen und ich als Autor zusammen.
Im Augenblick möchte ich die Kids weiterschreiben. Kosmos würde mir die Möglichkeit geben, einen „großen“ Band zu schreiben. Aber da sind André, Astrid und die anderen dabei – und ich sehe meine Verantwortung in diesen Jahren eindeutig bei den Kids. Ich bin damit (zusammen mit den Büchern und Stücken, die ich sonst noch schreibe) auch wirklich ausgelastet. Aber es stimmt, dass die Kids keinen Führerschein haben, ist prima. In die neue, veränderte Welt der „großen“ müsste mich erst neu einarbeiten. Anders gesagt: Es gibt eben die ganz ursprünglichen Drei ??? nicht mehr. Weder bei den Kids noch bei den Klassikern. Sie haben sich verändert. Die Kids tragen vielleicht auf eine paradoxe Weise auch einen ursprünglichen Keim in sich, aber eben auf eine paradoxe Weise, wie ich es oben beschrieben habe. Also, ich bleibe als Autor bei den Kids. Ich habe noch eine ganze Reihe Fälle im Hinterkopf, die ich schreiben will. Ich denke, unter 20 oder 30 Bänden werde ich nicht aufhören. Später sehe ich dann weiter, wozu ich Lust habe und was der Verlag braucht ...
Ja. Früh aufstehen, loslegen, schreiben, egal, wie ich drauf bin. Ich bin ein disziplinierter Autor. Das ist für mich wichtig. Meine Arbeitstage sind Arbeitstage. Ich setze nicht einfach aus oder tue nichts. Natürlich läuft es manchmal nicht, aber dann denke ich nach und verbringe die Zeit damit, mich schlecht zu fühlen. Und wenn es drei Wochen nicht läuft, dann merkst du danach, was in dir doch alles passiert ist, und die Figuren sprechen wieder mit dir. Normalerweise denke ich mir einen Fall nach dem ersten Einfall in seiner Struktur aus, dann arbeite ich ihn einige Zeit später von vorne bis hinten durch. Ich schreibe immer ein Exposé, bevor ich den Fall beginne. Und das lasse ich dann in mir sacken. Das Tagesritual ist aufstehen, mit meinem Freund Ging Son joggen, Kaffee trinken, Mails abrufen und dann schreiben. Oder: direkt aufstehen, nicht joggen und gleich Kaffee und schreiben. So fünf bis sechs Stunden etwa. Dazu gehört natürlich auch Recherche, Dramaturgie und so weiter. Aufbau und Struktur, der Fall wird ja nie so erzählt, wie du ihn dir als Fall ausdenkst, sind natürlich wichtige Arbeitskomponenten, die zum Schreiben dazugehören. Das Ritual aber heißt vor allem Disziplin. Und ich bin absolut begeisterungsfähig. Wenn mir ein Gedanke gefällt, fange ich Feuer und freue mich daran. Freude beim Schreiben gehört auch zum Ritual. Überhaupt nicht. Ich finde den Streit überflüssig, aber er ist eben unvermeidbar geworden. Es ist oft so. Eine gute Geschichte, ein gutes Werk oder Produkt, droht von Habgier zerstört zu werden. Alles was ich weiß, zeigt mir allerdings deutlich, das Kosmos bei der Sache im Recht ist, und ich sehe dem Ganzen in Zukunft sehr ruhig entgegen.
„Gruselfalle“ – das ist ein interessanter Punkt - Titel. Im Verlagsleben werden die Titel selten vom Autor bestimmt. Es gibt Titelkonferenzen, und auf diesen bringen Lektoren und Autoren Vorschläge, aber dann hat der Vertrieb eine mächtige Stimme. Also die Menschen, die die Bücher in die Läden tragen, dort vorstellen und an die Händler verkaufen. Sie haben in der Regel die Erfahrung, welche Titel am besten ziehen. Mein Arbeitstitel für „Gruselfalle“ war „Spurlos verschwunden“ oder „Projekt Tarnkappe“, und ich weiß nicht, wie „Gruselfalle“ vorgeschlagen wurde. Auf alle Fälle passierte noch was dazu. Das Cover von Kim war nach meinem Exposé aber vor dem Buch da. Es sah anders aus, als ich die Szene im Buch geschrieben hatte. Ich musste die Szene sogar nacharbeiten. Es war irgendwie im Prozess Zeitdruck entstanden, und Kim hatte eben vorgelegt. Auf alle Fälle ist es kein Halloween Abenteuer, sondern es geht um – aber recherchiert doch selber. Und als Vorgeschmack dies: In Band 32 "Die drei ??? Kids - Die Gruselfalle" gerät Justus unter den dringenden Verdacht, anstatt den Schrottplatz aufzuräumen, Tante Mathildas Kirschkuchen verspeist zu haben. „Justus Jonas“, gellte Tante Mathildas Stimme über den Schrottplatz. „Bei aller Liebe, aber das geht zu weit. Auch wenn du meinen Kirschkuchen über alles liebst, es geht auf keinen Fall, dass du dir einfach einen ganzen Kuchen einverleibst.“ … und dann passieren auf der Suche nach dem Kirschkuchen so merkwürdige Dinge, dass die drei ??? mit Fug und Recht schon Mal damit anfangen dürfen, an ihrem gesunden Menschenverstand zu zweifeln ... Und auch noch gleich ein Hinweis auf "Die drei ??? Kids und DU - Im Auge des Orkans": Wie aus dem Nichts schob sich eine wirbelnde Staubwand von oberhalb der Klippen vor die Höhle. Und im nächsten Moment tanzte ein leibhaftiger Tornado vor den Augen der drei ??? am Strand.
Ein Verwirrspiel, ein Irrgarten, ein Labyrinth, eine Art von Buch, die Spaß macht, weil es Lesen, Spielen und Raten miteinander verzahnt. Natürlich muss ich auf dem knappen Raum den Spielcharakter des Buches etwas vor den rein detektivischen Charakter stellen. Wenn ich nur logische Wege entwickeln würde, bräuchte ich einfach viel mehr Platz. Andererseits werde ich aber in den vierten Band (Arbeitstitel: „Vampire in Rocky Beach“) einige Denkspiele einbauen, die auch ganz detektivischen Ansprüchen Genüge tun. Mehrere Leser haben mir inzwischen geschrieben, dass ihnen diese Art Buch große Freude macht. Es soll übrigens auch LeserInnen gebe die die Bände schlichtweg von vorne nach hinten durchlesen ...
Es macht mehr Arbeit, weil zum eigentlichen Fall noch alle Sackgassen hinzukommen. Und diese müssen auch ihren Witz und ihren Einfall haben. Grundlage ist natürlich der Fall, um den es geht. Da unterscheidet sich nichts. Aber die Dramaturgie, der Aufbau, das Verzwicken, das ist schon etwas anderes. In einem Krimi, ich sage mal beispielsweise einem „Tatort“, von denen ich einige für Felix Huby entworfen habe, muss man ja auch Nebenwege legen, falsche Verdächtige, tote Enden. Die häufen sich in einem „Kids und Du“ Buch natürlich. In einem „Tatort“ braucht man drei oder vier, hier sind es zehn oder zwölf oder mehr, weil nahezu jedes Kapitel immer einen zweiten Ausgang braucht, um das Prinzip zu erfüllen. Wenn ihr euch mit solchen Büchern beschäftigt, findet ihr viele auf dem Buchmarkt, die dann doch nur viele Kapitel haben, in denen es am Ende heißt: Lies weiter auf Seite x. Das gefällt mir nicht. Ich will viele Kapitel mit mehreren Ausgängen, denn nur dann entsteht ein komplexes Labyrinth. Und dieser Irrgarten macht eben Arbeit, zumal auf beschränktem Platz. Ihr könnt rechnen, dass ich an so einem Buch rund ein Drittel länger arbeite als an einem stringent durcherzählten Drei ??? Kids Band. Mehr oder weniger Spaß? Nein. Es ist ganz schön anders, das eine oder das andere zu schreiben, aber ich denke, die tragende Idee ist doch die Liebe zu den Figuren und ihren Geschichten.
„In letzter Sekunde“ oder „Diamantenjagd“ sind eher komplexere, detektivische Geschichten. Und ich werde auch weiter solche Fälle schreiben, die mysteriös, geheimnisvoll und rätselhaft sind. Andererseits liebe ich auch die Szene in „Schokofalle“, wenn sich die drei ??? Kids in den Schokofiguren verstecken. Es gibt einfach bei den Kids spannende Situationen, die mehr von der Abenteuerlust leben als vom rein Detektivischen. Ich werde also sicher auch solche Fälle schreiben, denke aber, dass meine Entwicklung als Fragezeichenautor zur Zeit mehr Richtung mysteriös, geheimnisvoll, verschlungen, rätselhaft führt. Bei den „Kids und Du“ wird es wohl auch immer mehr Abenteuerhaftes geben, was in der Natur dieser Bücher mit ihren vielen Sackgassen liegt, die mehr Action brauchen. Insgesamt sehe ich die Serie gut. Ulf und ich haben auch gemeinsame Pläne für die Zukunft, die im Moment noch warten müssen, aber sobald wir können, werden wir mit einer besonderen Idee aufwarten, die wir vor geraumer Zeit beschlossen haben, und die auch der Verlag Klasse findet. Aber darüber dann mehr, wenn es soweit ist.
Es macht sogar immer mehr Spaß. Ich arbeite mit Ulf und André zusammen, mit Silke Arnold, Julia Röhlig, Kim und Harald. Ich vermisse manchmal Stefanie. Die Reihe läuft sehr gut, die Ideen gehen mir nicht aus, sondern kommen. Ich werde also auf alle Fälle weiter schreiben. Die Resonanz ist reichhaltig und gut. Ich bekomme viele Briefe über den Verlag und Mails über meine Website. Über Seiten wie die eure habe ich keinen Kontakt. Aber neulich rief mich ein Junge aus Australien an, der überzeugt war, dass Justus Jonas in Berlin lebe, und dessen Tante zufällig wusste, dass ich die Kids schreibe und in Berlin lebe. Seitdem habe ich einen Briefpartner in Melbourne. Andere Fans habe ich auf Lesungen getroffen. Manche bitten mich über meine Webseite um ein Autogramm, das ich dann schicke. Manche schreiben was zu den Büchern, fragen das eine oder andere oder geben Vorschläge und Kritiken. Insgesamt haben die Bücher sehr gute Kritiken bekommen. Und klar, darüber freue ich mich.
„Wow“ habe ich gedacht. Daniel aus Chemnitz hat mich zuerst darauf aufmerksam gemacht - und dann flatterte mir von Kosmos die Urkunde ins Haus. Ich habe mich riesig gefreut. Es ist einfach schön und hebt das Herz, wenn die Fans sich äußern, wenn man Kontakt hat, wenn die eigene Arbeit nicht nur in Verkaufszahlen oder professionellen Kritiken Resonanz findet, sondern in einen Umgang mit den LeserInnen mündet, zu dem auch diese Urkunde gehört.
André und ich haben uns vor ein paar Jahren auf der Frankfurter Buchmesse kennen gelernt. Am Abend saßen wir mit den Kosmosleuten zusammen, und irgendwann kamen wir beim Reden auf die Idee, wie es wäre, was zusammen zu machen? Ich warf ein Idee hin (ich glaube es ging um Raumschiffe und sprechend Blumen), André griff sie auf, wir fingen an zusammen rumzuspinnen, und das Ganze machte Spaß. Dann riefen Silke Arnold, Martina Zierold und Julia Röhlig, die drei Lektorinnen, es würde ihnen Spaß machen, uns zuzuhören. Dieser Abend war der Anstoß. André und ich, wir leben ja beide in Berlin, fingen an uns zu mailen, trafen uns dann regelmäßig und dachten uns Stück für Stück „Das Wilde Pack“ aus.
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